

Psychotherapie ist ein Heilverfahren zur Behandlung psychischer, psychosozialer oder auch psychosomatisch bedingter Leidenszustände und Verhaltensstörungen. Außerdem kann sie in Lebenskrisen helfen und die Persönlichkeitsentwicklung sowie die seelische Gesundheit fördern. In der Psychotherapie geht es oftmals um das "Durcharbeiten" von Verdrängtem - also dem Erkennen, Verstehen, Akzeptieren und Integrieren von Unbewusstem.
Ein Psychiater (eigentlich Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin) ist ein Arzt, der sich auf die Diagnose und Heilung von psychischen Krankheiten mittels Medikamente (sogenannte Psychopharmaka) oder Apparate spezialisiert hat.
Klinische PsychologInnen führen klinisch-psychologische Diagnostik (mittels Tests), psychologische Beratung und klinisch-psychologische Behandlung durch. GesundheitspsychologInnen beschäftigen sich vor allem mit vorbeugenden Ansätzen zur Förderung und Erhaltung der Gesundheit und der Verhütung von Krankheiten.
Lebens- und Sozialberatung (LSB), manchmal auch psychologische Beratung genannt, ist kein Heilberuf, sondern ein Gewerbe. Demnach darf ein LSB keine Menschen mit krankheitswertigen psychologischen Störungsbildern "behandeln", es geht vielmehr um psychosoziale Unterstützung in Lebenskrisen, Familienfragen und Problemen in der Arbeitswelt.
Im Coaching geht es darum, dass neue Sichtweisen auf ein definiertes Problem gewonnen und dadurch vom Klienten vorher undenkbare eigene Lösungswege für dieses Problem erkannt werden. Coaching umfasst anders als Psychotherapie oder Persönlichkeitsentwicklung eine geringere Stundenzahl, ist auf das vom Klienten definierte Anliegen eingegrenzt und ist weniger „fundamental“.
Es ist kein Heilverfahren. Lebens- und Sozialberatung und Coaching sind manchmal, aber nicht immer, dasselbe.
Psychotherapie ist ein Prozess, in dem es idealerweise zu neuer Selbstwahrnehmung, zu neuer Selbsterkenntnis und zu neuem Selbstverständnis kommt. Durch das Arbeiten an sich sollen Sie herausfinden, was für Sie passt und bei dem es zur Linderung bzw. im Idealfall zur Heilung der beschädigten Seele führt. Der Psychotherapeut ist dabei Ermöglicher und Begleiter in diesem Prozess.
Psychotherapie ist NICHT Beratung. Warum? Das menschliche Seelenleben ist zu komplex, als dass fertige Rezepte die Lösung eines (!) Problems sein könnten. Ratschläge sind bestenfalls Lösungsvorschläge, die vielleicht für den Ratgeber passen, nicht aber für den Ratsuchenden. Beratung in diesem Verständnis von Therapie wäre ein Kunstfehler.
Bei der Integrativen Therapie (IT) handelt es sich um eine von 23 in Österreich anerkannten Psychotherapierichtungen. Die IT verfolgt dabei einen ganzheitlichen Behandlungsansatz und integriert mehrere Psychotherapieschulen, -methoden und -werkzeuge.
Außerdem integriert sie Körper, Verstand (Kognition) und Emotion zum ganzheitlichen Leib. Folgerichtig wird nicht nur verbal gearbeitet (Stichwort „Gesprächstherapie“), sondern auch mit kreativen Medien, dem Körper und Techniken verschiedenster Therapierichtungen.
Die IT integriert Vergangenheit, Gegenwart (was passiert im Moment?) und Zukunft (was hoffe, erwarte, befürchte ich?).
Letztendlich soll dabei Verdrängtes, Abgespaltenes, Tabuisiertes (also schlechte Lebenserfahrungen) in einem selbst integriert werden, um Leiden zu lindern und ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.
Als Psychotherapeut arbeite ich gerne biographisch aufdeckend und mit sogenannten Resonanzphänomenen, also allem, was sich „zeigt“; das können neben dem Gesagten auch spontane Gesten, Mimiken, andere körperliche Ausdrücke oder auch Stimmungen und Atmosphären sein, die im Laufe der Therapie auftauchen.
Dabei stelle ich mich als Mensch, mit all seinen Emotionen zur Verfügung, nicht als Ratgeber oder gar moralische Instanz. Mit diesen Emotionen, meinen und Ihren, kann zumeist gut gearbeitet werden.
Als Coach arbeite ich systemisch und verwende den dazugehörigen Methodenkoffer.
In einer Psychotherapie oder auch im Coaching ist eine gute Beziehung wichtig für den Behandlungs- oder Coachingerfolg. Trotzdem sollten Sie und ich nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, wenn wir nicht sofort miteinander harmonieren. Wie im "wirklichen Leben" können sich Beziehungen in jede Richtung entwickeln. Oft sind Abneigungen, aber auch spontane Sympathie gegenüber bestimmten Menschen und deren Verhaltensweisen ein wichtiger Hinweis auf Verdrängtes. Es ist daher auf jeden Fall wert, dem nachzugehen.
Eine gute Beziehung muss nicht konfliktfrei sein, sondern tragfähig. Oft liegt im Konflikt oder gar in einer Krise großes Potenzial für Selbsterkenntnis und damit Veränderung.
Sollte es beziehungstechnisch mittelfristig wirklich nicht funktionieren, sollte man jedenfalls einen Therapeutenwechsel ins Auge fassen.
Die Krankenkassen gewähren bei Vorliegen einer psychischen Störung mit Krankheitswert für die ersten zehn Einheiten eine Teilrefundierung zwischen € 33,70 und € 45,- pro Sitzung. Dazu müssen Sie spätestens bis zur zweiten Therapiestunde eine „ärztliche Bestätigung der ärztlichen Untersuchung für eine psychotherapeutische Behandlung“ von Ihrem Hausarzt oder Facharzt“ mitbringen. Das Formular dazu finden Sie hier.
Nach der 10. Stunde kann bei der jeweiligen Kasse ein Antrag für weiterführende Psychotherapie gestellt werden (bis zu 50 Stunden).
Sollten Sie Coaching in Anspruch nehmen wollen, so übernehmen einige Unternehmen diese Kosten für ihre Mitarbeiter. Es empfiehlt sich im Vorfeld mit Ihrer Personalabteilung über die Möglichkeit eines geförderten oder sogar kostenlosen Coachings zu sprechen.
Psychotherapie und Coaching, sofern berufsbezogen, sind übrigens steuerlich absetzbar.
Wenn Sie einen vollfinanzierten Kassenplatz benötigen, wenden Sie sich bitte an die Clearingstelle für Psychotherapie.


